August 2021 | Illiquide Assets versprechen Stabilität und Renditechancen bei einem vergleichsweise geringen Risiko und sind insbesondere im Niedrigzinsumfeld ein Muss für jedes Portfolio. Ihr einziges Manko: Illiquiden Anlageklassen mangelt es naturgemäß an Liquidität. Die Digitalisierung und insbesondere die Tokenisierung von Vermögenswerten ändert das. Denn sie schafft die Grundlage für eine Handelbarkeit, die es so bislang nicht gab.
Während heutzutage ohne Probleme Videos aus dem Weltraum live gestreamt werden können, ist der Kapitalmarkt nur im Frontend wirklich digitalisiert. Selbst bei gelisteten Wertpapieren dauert die tatsächliche Ausführungszeit eines Trades oftmals zwei Tage oder länger. Bei alternativen Anlageklassen ist Liquidität in der Regel so gut wie gar nicht gegeben, und wenn, dann nur in Verbindung mit hohen Transaktionskosten. Nehmen wir das Beispiel Alternative Investmentfonds (AIF): Wer über dieses Vehikel in klassische Sachwerte wie Immobilien, Schiffe, Flugzeuge, erneuerbare Energien oder Private Equity investiert, ist zwischen vier und 30 Jahren gebunden. Das ist eine lange Zeit, vor allem, wenn Lebensumstände sich verändern.
Hier schafft die Tokenisierung neue Perspektiven. Denn durch die Tokenisierung werden Vermögenswerte, Rechte und Pflichten digital in viele kleine Einzelteile aufgeteilt. Anstatt einer physischen Urkunde definiert ein digitaler Token die jeweiligen Besitzverhältnisse. Und genau dieser Token ist handelbar. So werden auch illiquide Sachwerte endlich liquide: als digitale Wertpapiere auf der Blockchain.
Tokenisierung gewinnt rasant an Bedeutung
Studien des Weltwirtschaftsforums (WEF) prognostizieren, dass bis 2029 etwa zehn Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) tokenisiert sein werden. Und so können Token auch die Zukunft der Wertpapierabwicklung sein – so die Aussage der Bank für den internationalen Zahlungsausgleich (Bank of International Settlements/bis). Die Zahlen aus dem aktuellen Security Token Report von Cointelegraph Research sprechen eine deutliche Sprache: 2020 wurden fast 5 Milliarden US-Dollar im Zuge von Security Token Offerings (STOs) eingesammelt. Bis zum Ende des dritten Quartals 2021 soll die globale Marktkapitalisierung für Security Token die Marke von 1 Milliarde US-Dollar überschreiten, so die Autoren. Ende 2025 könnten schon rund 9,5 Billionen US-Dollar erreicht werden.
Handelbarkeit der Token sorgt für Liquidität
Nach Durchführung der Primärmarktemission können digitale Wertpapiere jederzeit transferiert werden. Aufgrund regulatorischer Gegebenheiten ist der Handel nur P2P bzw. P2P via digitalen “schwarzen Brettern” möglich oder durch die Integration eines Market Makers. So ist der Ein- und auch der Ausstieg in interessante und lukrative Projekte jederzeit möglich – und das unabhängig von Börsenzeiten rund um die Uhr. Mittel- bis langfristig ist zudem davon auszugehen, dass tokenisierte Wertpapiere börsenfähig werden.
Die Vorteile tokenisierter Vermögenswerte auf einen Blick
- Liquidität auch für bisher hoch illiquide Assets wie z.B. Sachwerte
- vereinfachte globale Übertragbarkeit rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr ohne Abhängigkeit von Börsenöffnungszeiten
- unkomplizierter Handel für ein größeres Publikum und vor allem auch über Grenzen
- integrierbare Compliance Funktionen wie z.B. Whitelistmanagement garantieren die Handelbarkeit nur unter identifizierten Teilnehmern
- geringere Transaktionsgebühren auch bei komplexen Instrumenten wie z.B. Kommanditanteilen
- Kostenersparnis von bis zu 65 Prozent im Vergleich zur traditionellen Verbriefung
- volle Transparenz bei gleichzeitiger Manipulationssicherheit auf Basis der Blockchain-Technologie
Eine für alle: STO-Plattform von neoFIN macht illiquide Assets liquide
Doch wie genau kann man diese Vorteile nutzen? Um Anlegern und Emittenten die bestmögliche Transparenz und Einfachheit zu ermöglichen, baut neoFIN gemeinsam mit Cashlink und Tangany eine neue STO-Plattform auf. Sie wird alle Prozesse rund um die gesetzeskonforme Ausgabe, Verwaltung und Verwahrung von tokenisierten Sachwerten mit einem nachhaltigen Charakter abbilden. Das umfasst auch den Aufbau eines P2P-Marktplatzes für digitale Wertpapiere. Darüber hinaus birgt das Konzept des One-Stop-Shops auch für Emittenten erhebliche Vorteile. Denn bislang finden der technische Teil der Tokenisierung, der Zeichnungsprozess, der Handel und der Vertrieb zumeist auf unterschiedlichen Plattformen statt. Durch den einheitlichen Zugang für Investoren, Emittenten und Vertriebe erreichen illiquide Sachwerte somit ganz einfach die gewünschte Liquidität.
Warum die Tokenisierung die Finanzmärkte dauerhaft verändern wird, erfahren Sie in diesem Beitrag.