Bankgeschäfte und Finanzdienstleistungen fallen in Deutschland unter die Aufsicht der BaFin. Bei der Gründung der neoFIN Hamburg GmbH war uns schnell klar: Statt uns selber um eine Lizenz zu bemühen, nutzen wir die Möglichkeit, uns als gebundener Vermittler unter ein Haftungsdach zu begeben. Wozu das Rad immer neu erfinden, wenn es Partner gibt, die hier Experten sind. Bei der CONCEDUS haben wir unser Zuhause gefunden.
Warum? Lesen Sie selbst, was Gründer und CEO Marius Grieseler im Interview zu berichten hat. Darin erfahren Sie, warum das Angebot von CONCEDUS über die reine Bereitstellung eines Haftungsdaches hinausgeht und wie es zur Spezialisierung auf FinTechs kam.
neoFIN: Lieber Marius, vielen Dank, dass Du Dich für unser Interview zur Verfügung stellst. Magst Du uns zunächst ein paar Informationen über Dich als Person geben? Wer bist Du, was machst Du?
Marius Grieseler (MG): Sehr gerne. Ich bin Marius Grieseler und habe gemeinsam mit COO Johannes Zeiß und CTO Marcel Lacroze die CONCEDUS GmbH gegründet. Als Geschäftsführer bin ich für die allgemeine Entwicklung und Überwachung unseres Wertpapierinstituts zuständig. Darüber hinaus treffe ich Entscheidungen über strategische Partnerschaften und bin erster Ansprechpartner für unsere neuen Kundinnen und Kunden.
neoFIN: Was macht CONCEDUS genau und was hat es mit dem digitalen Haftungsdach auf sich?
MG: Finanzdienstleistungen, wie beispielsweise die Anlagevermittlung für den Vertrieb und Handel von Security Token, sind aufsichts- und zulassungspflichtig. Eine solche Bafin-Zulassung als junges Finanzunternehmen selbst zu erhalten, ist mit hohen Aufwänden verbunden. Aber auch der Unterhalt einer eigenen Zulassung ist nicht mal so nebenbei zu machen, sondern erfordert hohen personellen und organisatorischen Aufwand.
CONCEDUS ermöglicht FinTechs sowie etablierten Unternehmen den effizienten, sicheren und skalierbaren Zugang in die Welt der digitalen Finanzdienstleistungen. Wir stellen unsere Lizenzen in Form eines digitalen Haftungsdaches bereit, wodurch unsere Partnerinnen und Partner keine eigenen Zulassungen benötigen.
In der Praxis sieht es meist so aus, dass sich unsere Kundinnen und Kunden mittels unserer API-Schnittstelle an unsere Systeme anschließen, um so die für uns relevanten Daten und Informationen schnell und sicher zu übermitteln.
neoFIN: Wie kam es zu der Idee von CONCEDUS und zur Spezialisierung auf neue und digitale Geschäftsmodelle?
MG: Die Gründer von CONCEDUS kommen ursprünglich aus dem Bereich der Softwareentwicklung oder aus der Bankenwelt und haben hier bereits verschiedene Lösungen für die Tokenisierung von Wertpapieren entwickelt – immer mit dem Fokus auf die Optimierung von Prozessen von Finanzunternehmen und Fonds. Diesen technischen Fokus haben wir beibehalten.
CONCEDUS ist mit einem eigenen Entwickler-Team ausgestattet, so dass wir – anders als viele unserer Marktteilnehmer – unsere Dienstleistung maßgeschneidert an die Vorhaben unserer Partnerunternehmen anpassen, neue Produkte und Prozesse schnell und intern entwickeln können. Zudem hat unser Team durch die bereits gesammelte Erfahrung immer Tipps zur Optimierung der Technologien und Prozesse, die unsere Partnerinnen und Partner einsetzen, da wir selbst oft schon einmal an dieser Stelle standen.
neoFIN: Uns kommt Eure Ausrichtung natürlich sehr entgegen, denn für unser digitales Geschäftsmodell brauchen wir Partner, die digitale Prozesse verinnerlicht haben. Wir sitzen ja nun schon eine Weile im gleichen Boot; wie empfindet Ihr die Zusammenarbeit?
MG: Von Anfang an war die Zusammenarbeit mit neoFIN extrem professionell und persönlich zugleich. Wir kannten Euch schon vorher, weil wir uns immer wieder die neusten Unternehmen der Branche anschauen und analysieren. Umso mehr haben wir uns dann gefreut, als es durch einen gemeinsamen Bekannten zu einem Kontakt mit Euch kam.
Seitdem stehen wir mit Euch viel und gerne im Austausch, sind sehr überzeugt von den anstehenden Projekten und der Professionalität eures Teams bei der Umsetzung – sowohl aus technischer Sicht als auch bei der Strukturierung und Auswahl der Projekte.
neoFIN: Du hast ja einen klassischen Bankenhintergrund. Wann und wie wurde Dein Interesse an der Distributed Ledger Technologie (DLT) geweckt?
MG: Ich habe mich schon von Beginn an für diese Materie interessiert. Vor vielen Jahren habe ich bereits ein kleines Mining-Setup entwickelt und mich mit Blockchain-Lösungen befasst. Eines Tages kam dann das erste Projekt zustande. Wir haben im damaligen Gründerteam ein Brainstorming gemacht, wie man Crowdfunding attraktiver und individueller gestalten kann, so dass man nicht ausschließlich auf Vermögensanlagen angewiesen ist, aber zugleich nicht die Nachteile der traditionellen Wertpapiere akzeptieren muss. So wurde aus persönlichem Interesse auch berufliches Interesse.
neoFIN: Neben Eurer Expertise und dem Haftungsdach bietet CONCEDUS ja auch eine umfassende Begleitung in allen digitalen Prozessen an. Kannst Du kurz erläutern, was das alles beinhaltet? Ist ein weiterer Ausbau geplant und wenn ja, worum?
MG: CONCEDUS ist mehr als „nur“ ein Haftungsdach. Wir freuen uns immer über individuelle und innovative neue Projekte unserer Partnerunternehmen, die wir auch technologisch begleiten können. Hierzu gehört also auch mehr als „nur“ die Bereitstellung der Zulassung. Das klingt möglicherweise ein wenig abgedroschen, aber wir sehen mit unseren Kundinnen und Kunden wirkliche Partner, mit denen wir gemeinsam etwas entwickeln wollen. Denn nur wenn Ihr erfolgreich seid, können wir es auch sein. Daher legen wir viel Wert auf die Vernetzung beispielsweise mit den richtigen Anwälten, technologischen Anbietern, Zahlungsdienstleistern sowie die Bereitstellung unserer Erfahrung rund um diese Themen.
Wir teilen unsere Kenntnisse und Erfahrungen gerne – ob es jetzt um die richtige Zeichnungsstrecke oder um die Auswahl des passenden Dienstleisters geht. Auch kann unser Tech-Team immer Feedback geben, wenn es um die Erfahrungen mit technischen Integrationen anderer Dienstleister, aber auch unserer API geht. Wir sind aber wie die meisten unserer Kundinnen und Kunden eben auch noch ein FinTech. Das bedeutet, dass wir immer noch dazulernen und neue Angebote in unser Portfolio integrieren.
neoFIN: Wo wir bei technischen Integrationen sind: Welche digitalen Tools erleichtern Dir persönlich den Arbeitsalltag?
MG: Ein konkretes Tool fällt mir da gar nicht ein… Wir nutzen in der Tat viele Tools und Lösungen, da wir ein komplett cloud-basiertes Unternehmen sind, das ein möglichst effizientes, digitales und ortsunabhängiges Arbeiten gewährleistet. Wir haben bei CONCEDUS viele Köpfe, die uns stetig neue Tools und Lösungen entwickeln oder einrichten, die unsere Arbeit jeden Tag noch ein Stück digitaler machen.
neoFIN: Das ist auf jeden Fall ein Ansatz, von dem auch wir profitieren werden! Gibst Du uns einen kurzen Ausblick: Wo wollt Ihr in fünf Jahren stehen?
MG: Ehrlicherweise blicken wir aktuell gar nicht so weit in die Zukunft. Wir schauen aufgrund der Schnelllebigkeit unserer Branche eher von Jahr zu Jahr. Aktuell freuen wir aktuell sehr darüber, dass wir für 2022 viele neue spannende Themen auf dem Tisch haben. Die Vision ist aber natürlich, mit CONCEDUS der digitale Provider für FinTech-Lizenzen zu werden. Wir wollen dafür unser Angebot von der Anlageberatung und Anlagevermittlung in diverse weitere Erlaubnistatbestände ausbauen. Damit können wir unseren Kundinnen und Kunden ganzheitliche Services rund um Wertpapierdienstleistungen anbieten.
Wir haben für die Zukunft auch noch weitere innovative Lösung geplant, die über unsere APIs nutzbar sind. Darüber kann ich zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht sprechen. Vielleicht beim nächsten Mal… (lacht)